Sie selbst sollen Profi Ihres eigenen Problems werden.
Deshalb ist es uns wichtig, mit den logopädischen Fachbegriffen so transparent wie möglich umzugehen. Hier einige Erklärungen zu den wichtigsten
Störungsbildern:
Sprachstörungen sind Störungen der gedanklichen Erzeugung von Sprache. Sprachaufbau und Sprachvermögen sind beeinträchtigt, mithin auch das
Sprachverständnis.
Sprachentwicklungsstörung:
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Beeinträchtigungen der kindlichen Sprachentwicklung durch eine Störung der Organisation und Verarbeitung sprachlicher Informationen i.S. eines gestörten
Sprachsystems
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Störungsbereiche:
Sprachverständnis, Wortschatz, Phonetik-Phonologie (Aussprache), Syntax-Morphologie (Grammatik), Pragmatik-Kommunikation (Erzählfähigkeit)
Late Talker:
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Kinder zwischen dem 1. und 3. Lebensjahr mit einer deutlich verlangsamten Sprachentwicklung (im 24. Lebensmonat < 50 Wörter) ohne organischer Ursache
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ca. die Hälfte aller Late Talker kann den Rückstand im Spracherwerb bis zum 3. Lebensjahr aufholen, die verbleibenden Kinder weisen ein erhöhtes Risiko für
Sprachauffälligkeiten bzw. eine Sprachentwicklungsstörung auf
Aphasie:
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erworbene Sprachstörungen, die in Folge von Schädigungen des zentralen Nervensystems auftreten (hauptsächlich durch Schlaganfälle)
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meist Schädigung der linken Hirnhemisphere
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Störungsbereiche (u.a.): Wortfindung, Wortform, Sprachverstehen, Grammatik
Sprachstörungen bei Demenz
Im Gegensatz zur Sprachstörung ist bei Sprechstörungen das Sprachvermögen intakt, aber die motorisch-artikulatorischen Fertigkeiten sind
beeinträchtigt.
Artikulationsstörung:
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einzelne Laute oder Lautverbindungen werden nicht korrekt ausgesprochen
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Laute werden entweder ganz ausgelassen, durch andere ersetzt oder „verzerrt“ gebildet
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Ursachen können u.a. in Hörverarbeitung, in motorischer Ausführungsplanung sowie in Fehlfunktionen oder Fehlbildungen der Artikulationsorgane liegen
Dysarthrie:
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erworbene Störung der Atem-, Sprech- und Stimmfunktionen als Folge neurologischer Erkrankungen oder Schädigung des Nervensystems
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durch Lähmungen, Schwächungen, Verkrampfungen und/ oder Koordinations-störungen der am Sprechen beteiligten Muskulatur
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Störungsbereiche: Stimmgebung, Aussprache, Betonung (Prosodie), Atmung
Sprechapraxie:
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erworbene Störung der Planung von Sprechbewegungen nach Schädigung des Gehirns
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Planung von Bewegungsabläufen der Sprech- und Stimmmuskulatur ist beeinträchtigt
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Störungsbereiche: Artikulation, Sprechmelodie und -rhythmus (Prosodie), Sprech-verhalten
Redeflussstörungen:
> Stottern:
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Störung des Redeflusses durch Wiederholungen, Blockierungen und/oder Dehnungen
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oft mit Begleitsymptomatik wie Vermeide- oder Fluchtverhalten verbunden
>Poltern:
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Störung des Sprechablaufs, die häufig zur Unverständlichkeit von Äußerungen führt
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im Unterschied zum Stotterer weitgehend kein Störungsbewusstsein
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u.a. Lautersetzungen oder -veränderungen oder Laut- und/oder Silbenverschmelzungen
Stimmstörungen sind Beeinträchtigungen der Stimme, die durch Veränderungen im Stimmklang, in der Stimmmelodie, in der Belastbarkeit und durch
Missempfindungen bis hin zu Schmerzen gekennzeichnet sind.
Funktionelle Stimmstörung:
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organisch liegt kein Grund für eine Stimmstörung vor
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Funktionseinschränkungen der Stimme durch fehlerhafte Benutzung des Stimmapparates
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oft fehlender Stimmbandschluss, Entstehung von Stimmbandknötchen oder Ödemen und Schwellungen
Organische Stimmstörung:
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Störung der Stimme aufgrund organischer Veränderungen im Kehlkopf oder an den Stimmbändern
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typische organische Dysphonien: Stimmbandlähmung (sog. Recurrensparese), Stimmband-Polyp/Stimmband-Zyste/Kontakt-Granulom, Reinke-Ödem,
Stimmband-Tumor
Rhinophonie:
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näselnder Stimmklang
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zu viel oder zu wenig Luft strömt beim Sprechen durch die Nase
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Unterscheidung zwischen offenem Näseln, geschlossenem Näseln oder gemischtem Näseln
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oft bei Lippen-Kiefer-Gaumen-Segel-Fehlbildungen
Zustand nach Laryngektomie:
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Kehlkopf wird operativ entfernt - meistens aufgrund einer Krebserkrankung
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durch veränderte anatomische Struktur liegt eine veränderte Atemsituation und Stimmgebung vor
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künstliche Atemöffnung am Hals (Tracheostoma), damit Trennung von Speise- und Atemweg sichergestellt ist
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normale Stimmgebung nicht mehr möglich, da keine Stimmlippen mehr zur Verfügung stehen, weshalb eine
Ersatzstimme erlernt/ genutzt werden muss
Eine Schluckstörung tritt auf, wenn eine der am Schluckakt beteiligten Strukturen in ihrer Funktion bzw. deren Zusammenwirken beeinträchtigt ist. Es können
alle Erkrankungen und Leiden im Bereich der Mundhöhle, des Rachens, der Speiseröhre und des Mageneingangs, daneben auch neurologische Probleme sowie psychische Störungen eine ursächliche Rolle
spielen. Die Dysphagie kann mit oder ohne Schmerzen einhergehen.
Myofunktionelle Störungen
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Störung der Muskulatur im Mund-Gesichtsbereich
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Bewegungs- und Koordinationsabläufe sowie das muskuläre Gleichgewicht aller am Schlucken beteiligten Strukturen (Wangen-, Lippen- und Zungenmuskulatur) sind
gestört
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Symptomatik: u.a. inkompletter Mundschluss, Mundatmung, vermehrter Speichelfluss, sensorische und motorische Defizite der Zunge (eingeschränkte
Zungenbeweglichkeit), unphysiologische Zungenruhelage, Vorverlagerung der Zunge beim Sprechen, bei insgesamt unausgeglichener Muskelbalance im Mund-, Gesichts-, und Halsbereich
neurologisch bedingte Dysphagie:
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Beeinträchtigung der am Schluckakt beteiligten Strukturen (z.B. Muskulatur) in ihrer Funktion und Koordination
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es können Mundhöhle, der Rachen, die Speiseröhre und der Mageneingang betroffen sein
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Symptomatik: Motorische und sensorische Beeinträchtigung des Schluckaktes, erhöhte Aspirationsgefahr (Verschlucken), Häufiges Würgen, Räuspern
und Husten bei/nach der Nahrungsaufnahme, unkontrollierter Speichelfluss, Ansammlung von Speiseresten in den Wangentaschen, belegte und raue Stimme
organisch bedingte Dysphagie:
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Beeinträchtigung des Nahrungstransportes im Mund und des eigentlichen Schluckens durch anatomische Veränderungen im Mund- und/oder Halsbereich, z.B. nach
Tumorerkrankung
Eine Minderung des Hörvermögens (Schwerhörigkeit) kann durch eine Schallleitungs- oder Schallempfindungs-Schwerhörigkeit entstehen. Einschränkungen im
peripheren und zentralen Teil des Ohres können zu Störungen in der Lautsprache, Schriftsprache und im Verhalten nach sich ziehen.
Kindliche Hörstörungen:
Schallleitungs-Hörstörung
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betrifft den Gehörgang oder das Mittelohr
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Weg des Schalls vom äußeren Ohr über den Gehörgang zum Mittelohr (Trommelfell, Gehörknöchelchen) ist behindert und wird somit abgeschwächt
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mehr oder weniger stark gedämpfter Höreindruck
Schallempfindungs-Hörstörung
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entsteht bei Schädigung des Innenohres, des Hörnervs oder der den Höreindruck verarbeitenden Hirnareale
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Hörvermögen ist oft über alle Frequenzen des Hauptsprachbereiches betroffen
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Höreindruck ist nicht nur gedämpft, sondern auch in seiner Qualität verändert z. B. verzerrt
Cochlea Implantat:
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Möglichkeit der Hörversorgung bei ertaubten oder hochgradig schwerhörige Kindern und Erwachsenen
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Umwandlung von Schall in elektrische Impulse, durch die der Hörnerv in der Hörschnecke stimuliert wird
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gezieltes Hör- und Sprachtraining nötig, um die Kommunikation durch Lautsprache zu ermöglichen
Auditive Wahrnehmungs- und Verarbeitungsstörung (AVWS)
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keine primäre Hörstörung sondern
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Störung der Hörverarbeitung, d.h. Weiterleitung und Verarbeitung von gehörten Informationen (sprachliche und nicht-sprachliche Reize aus der
Umwelt) im Hörnerv und Gehirn sind beeinträchtigt
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Störungen der auditiven Aufmerksamkeit, Filterung, Merkspanne, Analyse und/oder Diskrimination von Sprachlauten
Störungen der Schriftsprache können im Kindesalterim Rahmen einer Störung der Lese- und Rechtschreibfähigkeiten auftreten als auch im Erwachsenenalter
infolge von neurologischen Beeinträchtigungen, wie beispielsweise nach einem Schlaganfall.
Lese- und Rechtschreibschwäche
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Störung des Schriftspracherwerbs im Kindesalter
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Behandlung bei uns im Rahmen der Störung der phonologischen Bewusstheit
Dyslexie und Dysgraphie
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erworbene Störungen des Lesens bzw. Schreibens nach vollendetem Spracherwerb
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treten meist in Verbindung mit einer Aphasie auf